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Geschichte der Kirche

Das Waldkirchlein in Mistelbach

Unmittelbar nach der Währungsreform fasste Pfarrer Teschner den festen Entschluss, in Mistelbach baldmöglichst eine katholische Kirche zu bauen. Als möglicher Standort wurde auch gleich der Waldrang an der "Heide" ins Auge gefasst. So wurde alsbald in ca. 100 m Entfernung von der Mistelbachbrücke eine kleine Sandgrube ausgesucht. Es stellte sich heraus, dass dieses Grundstück auch käuflich war. Nach wenigen Verkaufsgesprächen wurde mit dem Grundstückseigentümer Georg Sauer, Mistelbach Nr. 13, Einigung über den Kaufpreis erzielt. Am 21. Februar 1949 wurde vor einem Bayreuther Notar der Kaufvertrag über eine Teilfläche von 800 qm aus dem Waldgrundstück abgeschlossen.

Auf dem nun eigenen Grundstück konnte noch im gleichen Jahr zum Fronleichnamsfest der erste Gottesdienst (im Freien) gehalten werden. Hierzu fanden sich die Gläubigen zahlreich ein.

Sogleich nach dem Grundstückskauf wurden die Baupläne erstellt und beim Landratsamt Bayreuth zur Genehmigung eingereicht. Planfertiger waren die Baumeister Wolfling und Fischer aus Bayreuth, beide waren Heimatvertriebene aus dem Sudetenland. Das charakteristische Türmchen wurde von einem ebenfalls heimatvertrieben Architekten, der sich in Weidenberg niederließ, geplant.

Georg Teschner erinnert sich: "Wir gruben gemeinsam die Schächte für die Fundamente aus. Wer nur irgend konnte, half, und griff zu Hacke oder Schaufel. Viele waren immer mit Feuereifer dabei. Wir fühlten uns wie eine große Familie."

Es dauerte auch nicht sehr lange und schon waren die Grundmauern errichtet. Die Grundsteinlegung konnte vorbereitet werde.

Am Sonntag, den 14. August 1949, fand nach dem regulären Flüchtlingsgottesdienst, den Flüchtlingsseelsorger Georg Teschner um 16:00 Uhr in der evangelischen Ortskirche hielt, die Grundsteinlegung statt. Der Flüchtlingsreferent für die Erzdiözese Bamberg, Prälat Dr. Franz Wagner, Bamberg, vollzog in Anwesenheit von rund 500 Heimatvertriebenen die feierliche Weihe des Grundsteines, der dann eingemauert wurde. In der Ansprache stellte er die besonderen Zwecke des geplanten Gotteshauses heraus. "Es soll für die Flüchtlinge ein Stück Heimat, eine Stätte des Gebetes, des Friedens und des Trostes sein". Der Flüchtlingschor von Mistelbach umrahmte die Feier, bei der Stadtpfarrer Schaduz und Kaplan Vierling mitwirkten, mit ergreifenden Liedern. In den Grundstein wurden eine Urkunde und Münzen von 1949 eingemauert.

Obwohl die Finanzierung damals durchaus noch nicht sichergestellt war, wurden die Bauarbeiten bis zu ihrem Abschluss durchgeführt.

Um die beteiligten Firmen Wilfling und Fischer bezahlen zu können, musste Pfarrer Teschner als "Bettelmönch" in Bayreuth und Umgebung umherziehen. Er ging von Geschäft zu Geschäft. Pfarrer Teschner bezeichnet es heute noch als Wunder, das Geld für die laufenden Zahlungen fristgerecht zusammengebracht zu haben.

Die Arbeiten gingen zügig voran.

Am Sonntag, den 22. Oktober 1949, war es dann soweit. Erzbischof Dr. Josef Otto Kolb, Bamberg, will selbst die Weihe vornehmen. Vor den Stufen der Kirche wurde er von Pfarrer Philipp Schadaz, dem für Mistgelbach zuständigen Pfarrer von Bayreuth, begrüßt. Erstaunt stellte der Erzbischof fest: "Ich dachte, ich soll eine "Notkirche" einweihen, nun finde ich eine solch schöne Kirche vor".

Für alle erstaunlich war, dass dieser Kirchenbau, der erste nach dem Krieg überhaupt, in wenigen Wochen unter den damals ungünstigen wirtschaftlichen und personellen Verhältnissen fertiggestellt werden konnte. Zu bemerken ist auch, dass die Aktivitäten der Katholiken von der einheimischen Bevölkerung und auch von der politischen Gemeinde nicht mit Begeisterung aufgenommen wurde, von einer aktiven Unterstützung konnte nicht die Rede sein.

"Maria, Hilfe der Christen" in Mistelbach - die neue Kirche

Nachdem das Bamberger Ordinariat am 5. Mai 1980 die Erlaubnis zum Grundstückskauf und zum Errichten eines Gebäudes gegeben hat, vergingen noch drei Jahre mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück und entsprechenden Verhandlungen.

Der Landwirt Hans Nützel verkaufte dankenswerterweise das benötigte Grundstück, das neben dem neuen Friedhof liegt, an die Katholische Kirchenstiftung.

Noch im Herbst 1983 wurde die Erschließung durchgeführt und im Frühjahr 1984 begannen die Bauarbeiten unter der Planung von Architekt Baptist Detsch, Kronach.

Am Freitag nach dem Fest Christi Himmelfahrt, es war der 1. Juni 1984, fand unter großer Anteilnahme der gesamten Bevölkerung die Grundsteinlegung statt. Neben dem Domkapitular Klemens Fink, der als Vertreter des Erzbischofs die Feier leitete, beehrte eine große Anzahl prominenter Vertreter aus Kirche und Politik, die Katholische Kirchengemeinde im Hummelgau, mit ihrer Teilnahme.

Das Richtfest fand am Samstag, 28, Juli 1984, statt. Ein solides Bauwerk sollte es werden, mit steilem Ziegeldach und einer robusten Außenhaus aus Klinker-Sichtmauerwerk.

Am Freitag, 19.Juli 1985 um 19:00 Uhr, fand zum Auftakt der drei Weihefesttage ein ökomenischer Gottesdienst statt.

Am Sonntag, den 21. Juli 1985, wurde die Kirche durch den Weihbischof Dr. Martin Wiesend geweiht. Nach dem Weiheritus feierte der Bischof die erste Eucharistiefeier in Konzelebration mit allen anwesenden Priestern und Diakonen. Mit dabei war der bekannte Pater Gampe. Mitgestaltet wurde die Feier vom Kirchenchor St. Franziskus, unter Leitung von Claudia Richter und von der Poppendorfer Blasmusik.

Die Notkirche war in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Sie war nicht mehr zu sanieren. Aus diesem Grund beschloss die Kirchenverwaltung im Februar 1980 den Neubau einer Kirche.